JugendSchach Ausgabe 07/2016

Von allen Seiten erreicht einen die Nachricht vom Tod des Weltklassespielers Viktor Kortschnoi. Man ist hin- und hergerissen. Im letzten Jahr habe ich ihn noch beim Dresdner ZMDi Schachfestival zusammen mit seiner Frau gesehen. Hinfällig, alt, im Rollstuhl. Wollte ich das? Ich kämpfe mit mir, ich behalte die Menschen lieber positiv in Erinnerung, das andere erschreckt mich. Ich mag dieses Vorzeigen nicht. Und wiederum er kam gerne, wollte unter Schachspielern sein und gab man ihm ein Schachspiel und einen Gegner, sofort erwachten seine Lebensgeister und er spielte Schach.

Viele von uns in der Deutschen Schachjugend hatten das Glück ihn live zu erleben bei dem Jugendevent überhaupt, bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Zwei Tage war er dort 2005 zu Gast. Hautnah konnte man Viktor Kortschnoi erleben. Ich habe dazu einige Gedanken niedergeschrieben. Zu lesen auf der Internetseite der Deutschen Schachjugend mit einigen Fotos von damals, immerhin Kortschnoi war da schon 74 Jahre alt, und nachzulesen im DSJ-Forum hinten im Heft.
In diesem Jahr waren auch namhafte Großmeister zu Gast auf den Deutschen Jugendmeisterschaften. An der Spitze GM Artur Jussupow, der dieses Turnier liebt und es gerne besucht. Das gilt auch für GM Jan Gustafsson. Erstmals als GMs dabei waren Ilja Zaragatski und Jan-Christian Schröder, selbst noch 2014 Deutscher Jugendmeister. Sie alle präsentierten sich den Kindern und Jugendlichen, spielten ein Simultan, kommentierten Partien, maßen sich im Blitz mit den Teilnehmern und konnten jederzeit ausgefragt werden, wenn man sich denn traute.

Dies ist ein Merkmal der Deutschen Jugendmeisterschaften, die Verbindung zwischen absolutem Leistungssport und dem Nachwuchs.
Ein anderes ebenso wichtiges Merkmal ist die Breite und Begeisterung. Neben den offiziellen Deutschen Jugendmeisterschaften in den verschiedenen Altersklassen gibt es auch ein umfangreiches offenes Turnierangebot, das hervorragend angenommen wird und das ernst genommen wird. Dies muss man leider einigen Funktionsträgern der Erwachsenenebene immer wieder deutlich sagen, die meinen, die offenen Spielangebote wären nur Spaßangebote. Zum einen zu teuer, zum anderen haben die Spieler, die Vereine, die Landesverbände viel zu viel Ehrgeiz. Auch die Teilnehmer der offenen Meisterschaften werden vorbereitet, nachbereitet und eine große Gruppe von Trainern kümmert sich um das Schach der Kinder und Jugendlichen.

Wenige Wochen zuvor gingen die Deutschen Schulschachmeisterschaften über die Bühne. Das ist vorwiegend Breitenschach. Die Deutschen Kinder- und Jugendmeisterschaften sind Jugendleistungssport. Und so soll es auch bleiben.
Dass man daneben auch Spaß und Freude hat, das gehört zum Leistungssport einfach dazu.
Natürlich nimmt in dieser Ausgabe aber auch in der kommenden dieses Jugendevent den Hauptplatz ein, aber auch das gehört sich für eine Schachzeitung, die für und vom Jugendschach lebt. Die Deutschen Jugendmeisterschaften sind der Höhepunkt des Jahres für das Kinder- und Jugendschach in Deutschland. Also auch in dieser Zeitung.

In diesem Sinne viel Spaß beim Stöbern in den Tabellen, beim Studium der Meisterpartien und den übrigen Inhalten.

Ihr / Euer Jörg Schulz

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Taktik Matt / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsschach
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