Ich muss mich wiederholen: Ein Erfolg der Jugend jagt den anderen. Diesmal feiern wir den überraschenden Sieg bei der Weltmeisterschaft U16. Roven Vogel aus Sachsen ist der glückliche Weltmeister, der eine großartige Leistung erbrachte und mit 9 aus 11 ein Top-Turnier spielte.
Wir freuen uns mit ihm und die WM nimmt zurecht viel Platz in diesem Heft ein.
Damit ist die U16 international fest in der Hand des deutschen Nachwuchses, nachdem Leonid Sawlin schon Europameister U16 wurde.
Bei der WM in Griechenland gab es weitere tolle Ergebnisse des Nachwuchses und wir sind jetzt umso mehr gespannt, ob die Nationalmannschaften des Deutschen Schachbundes bei der Mannschaftseuropameisterschaft nachziehen können und in etwa so erfolgreich sein werden wie der Nachwuchs.
Eine weitere Weltmeisterschaft war vor einigen Wochen das Gesprächsthema unter den Schachspielern in ganz Deutschland, die Schnellschach- und Blitzweltmeisterschaft. Die absolute Weltspitze zu Gast in Deutschland, zu Gast in Berlin. Von vielen hörte man schon Wochen vorher, dass sie deshalb nach Berlin reisen würden. Zwar war lange Zeit nicht klar, wann und wo gespielt werden wird, doch die Weltelite mit Magnus Carlson an der Spitze, dem (ehemaligen) Weltmeister aller Klassen, direkt zu sehen, das zog magisch an.
Doch wie groß war dann die Enttäuschung vor Ort. So eine schlecht organisierte Weltmeisterschaft, zumindest was das Verhalten der Organisatoren gegenüber den Zuschauern anging, hatte man sich nicht vorgestellt, vorstellen können.
Die WM in Berlin geht in die Geschichte ein als die WM der vergebenen Chancen!
Ach wie gut hätte man Schach bei dieser WM doch der Öffentlichkeit präsentieren können. Doch nichts davon erlebte man vor Ort. Viele der Zuschauer reisten schimpfend und schwer enttäuscht schon am Eröffnungstag wieder ab, nachdem sie zuvor draußen und drinnen stundenlang warten mussten, um dann endlich in den Turniersaal gelassen zu werden. Ein Turniersaal, der gerade groß genug war für die Anzahl der gut 170 Spieler, aber nicht zwischen 500 und 1.000 Zuschauer zusätzlich fassen konnte. Man stand sich gegenseitig auf den Socken und sah nichts! Was dazu führte, dass die Zuschauer im Saal zu Smartphones und Tablets griffen und sich dort die Partiestellungen anschauten.
Die WM Veranstalter – die FIDE hat die WMs an eine schachfremde Agentur vergeben –, verweisen zwar stolz auf die Zugriffszahlen im Netz, echte Menschen, echte Schachfans vor Ort wollen sie aber anscheinend nicht haben. Man schenkte ihnen keine Beachtung, obgleich sie sogar gute Eintrittsgelder in die Kassen spülten.
Beobachtet man die Aktivitäten des Weltverbandes FIDE, so kann man darin eine Tendenz erkennen. Die Schachspieler ins Netz, in bezahlte Internetangebote locken, aber nicht direkt zum Spiel Mensch gegen Mensch. Eine gefährliche, schreckliche Entwicklung!
Nichtsdestotrotz zur nächsten Schachgroßveranstaltung gehen wir wieder hin und zuvor stärken wir uns mit dieser Ausgabe von JugendSchach!
In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen
Ihr / Euer Jörg Schulz
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