Archiv des Autors: JugendSchach

JugendSchach Ausgabe 03/2023

Der Schulbereich machte den Anfang in der Angebots-palette von Meisterschaften und Turnieren mit der Durchführung des Deutschen Schul-Team-Cups, ein online Turnier für Schulmannschaften in allen Altersklassen. Die Lehrkräfte zogen dann gleich nach und spielten ihre Meisterschaft ebenfalls online.

Im Schulschach ist viel aufzuholen und man darf gespannt sein wie sich die Meldezahlen bei den Deutschen Schulschachmeisterschaften in diesem Jahr entwickeln werden. Nach einer Coronapause merkte man im letzten Jahr schon deutlich, dass der Wiederaufbau des Schachs in den Schulen Zeit benötigt. Alles war weggebrochen und die Lehrkräftenot in allen Bundesländern ist eine weitere Beschränkung beim Re-Start. Lehrkräfte werden in den Fächern benötigt, so dass ihnen kaum noch gestattet wird darüber hinausgehende Angebote zu machen.

Gut wäre es da, wenn die Vereine einspringen könnten. Doch das Kursangebot hat sich zeitlich aus den späten Nachmittagsstunden in den Mittagsbereich und damit die Betreuungszeit der Schulen verlagert, so dass viele Vereine Probleme haben, Ehrenamtliche zu finden, die für Schulschach Zeit finden.

Man darf gespannt sein, ob das Schulschachprojekt von DSB und DSJ da etwas ändern kann. Denn das Ziel des Projektes ist es ja, Vereine zu motivieren in die Schulen zu gehen und dort eine Arbeitsgemeinschaft aufzubauen, da man glaubt, dann würden die Kinder nur so in die Vereine strömen. Selbst wenn es die Vereine schaffen, Schulen zur Schacharbeit zu motivieren, so weiß jeder, der sich mit der Materie beschäftigt, dass es dann noch ein weiter Weg ist, bis die Schulkinder auch in die Vereine kommen. Dazu benötigt es nämlich nicht nur kostenloses Spielmaterial wie beim DSB/DSJ-Projekt, sondern besonderer Angebote der Vereine um den Kindern zu zeigen, dass Schach mehr sein kann, als einmal pro Woche gegen Freunde zu spielen. Und das fällt vielen Vereine schwer, da bei ihnen auch nicht mehr passiert.

Natürlich bleibt und ist die Schule ein großes Reservoir für die Nachwuchsgewinnung, weshalb ja auch alle in die Schulen drängen. Nur ein Selbstläufer ist es halt nicht, wie manch einer gerne vermitteln will.

Ich grüße herzlich die Lesergemeinschaft und wünsche viel Spaß mit der neuen Ausgabe.

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

 

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Schach spielen!

Aktuelles

Deutscher Schulteam-Cup 2023
Deutsche Lehrkräftemeisterschaft online

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 18 – Die Beweglichkeit der Figuren Teil 2
Eröffnungsecke: Überraschungen im Vierspringerspiel
Taktik Vorteil / Vorteil oder Matt? in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler: Matt in 3 / Vorteil in 3 oder mehr Zügen
Kombiecke: Kombinationen von der der Deutschen Vereinsmeisterschaft 2022
Beiträge zur Schachdidaktik 190: Schachdidaktische Modelle 53 – Gustav Richard Neumann
Schachtaktik Mix 03/2023
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Sportpolitik – Neuer Geschäftsführer der dsj
Schach mit Kindern – Kinderschach in Deutschland e.V.
Gesellschaftliche Jugendarbeit – Anti-Rassismus im Sport
Bildung Schule – Recht auf ganztägige Betreuung u. Förderung
Ehrenamtsförderung – Ehrenamtspreis Goldener Chesso
Allgemeine Jugendarbeit – Sommercamp als Zeltlager
Termine – Termine – Termine

JugendSchach Ausgabe 01/2023

Das Schachjahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen. Es war ein Jahr, das sich so allmählich wieder der Normalität näherte und endlich werden wohl wieder in der letzten Woche des Jahres die Deutschen Vereinsmeisterschaften stattfinden können.

Für die stärkste deutsche Spielerin WGM Elisabeth Pähtz hatte sich das Schachjahr 2022 noch eine gute Nachricht aufgehoben. Der Rat der FIDE (der Weltschachbund) beschloss Elisabeth den Titel GM zu verleihen. Sie gehört damit zur immer noch recht kleinen Gruppe von Schachspielerinnen, die den GM-Titel neben dem weiblichen GM-Titel erringen konnten.
Der Titelzuerkennung war ein Funktionärsentscheidungswirrwarr vorausgegangen, das an Peinlichkeit kaum zu überbieten war. Die FIDE stellte am Ende fest, nach den Regularien reichten die Leistungen von Elisabeth Pähtz nicht für die Verleihung des GM-Titels, aber gleichzeitig betonte die FIDE, die Spielerin sollte nicht unter den Fehlern der Funktionäre leiden, die sich in ihrem eigenen Regelwerk nicht auskannten und offen zugaben sich geirrt zu haben, als sie ihr gegenüber GM-Normen anerkannten, die nicht anerkannt werden durften.
Damit liegt ein gewisser Makel auf dieser Titelverleihung. Das ist sehr ärgerlich, denn Elisabeth Pähtz kann nichts dafür und sie hat es bestimmt verdient den Titel GM tragen zu dürfen, spielt sie doch schon über viele Jahre in der weiblichen Welt-spitze mit. Daher eben doch einen herzlichen Glückwunsch an Elisabeth Pähtz der deutschen Nummer Eins!

Im Dezember klang das Schachjahr im Bereich Kinderschach mit einem von GM Artur Jussupow geleiteten Workshop aus. Ausgebildet werden sollten sogenannte U8-Talentescouts. Schon vor Jahren hatte die DSJ Artur Jussupow zu Workshops im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften eingeladen. Er gab Einblicke in seine herausragende Trainer-arbeit. Und natürlich wurde er auch danach gefragt, wie man Talent erkennen kann? Mit Spannung wurde seine Antwort erwartet und man konnte die Enttäuschung auf so manchem Gesicht ablesen, als seine Antwort kam: „Wenn man das Glühen in den Augen von Kindern sehen kann, dann ist bei den Kindern Talent vorhanden!“ Die erwartete Formel von Artur blieb also aus. Auf sie hatte so mancher gehofft, um dann nach ihr die Talente formen zu können. Natürlich gibt es diese Talentformel nicht. Es bedarf weiterhin der langjährigen Erfahrung von gut ausgebildeten Kindertrainern um voraussagen zu können, ob ein Kind talentiert für Schach ist oder nicht. Eines aber steht auch fest, an der DWZ lässt sich Talent nicht festmachen.

Zwei Nachrichten aus der Schachwelt zum Ende des Schachjahres, die mal nichts mit Corona oder mit dem Thema Betrug zu tun haben. So kann es im neuen Jahr weitergehen. Das Schachspiel miteinander, gegeneinander am Brett soll im Mittelpunkt stehen.

Das wünsche ich allen Leserinnen und Lesern für das Schachjahr 2023! Und weiterhin viel Spaß mit diesem wunderbaren Spiel und Sport und ebenso allen möglichst viel Erfolg!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

 

 

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Schach spielen!

Aktuelles

Deutsche Schachlehrer:innen 2022
Deutscher Schulteam-Cup 2023 ausgeschrieben

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 16 – Bauernzüge in der Eröffnung
Eröffnungsecke: Der Stonewall-Angriff in verschiedenen Eröffnungssystemen
Taktik Matt / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Matt / Vorteil in 3 Zügen
Kombiecke: Kombinationen von der Deutschen Ländermeisterschaft 2022
Beiträge zur Schachdidaktik 189: Schachdidaktische Modelle 52 – Paulsen gegen Kolisch
Schachtaktik Mix 01/2023
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Kinderschach – Ausbildung U8-Scouts
Schach für Mädchen – Mädchenbetreuerinnen
Internationale Jugendarbeit – Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch
Ehrenamtsgewinnung– Kreativwochenenden Jugend für Jugend
Schach in der Öffentlichkeit – Schachtour 2022
Termine – Termine – Termine

Titelbild: Schnappschuss von der Schachtour 2022 der DSJ beim Stop in Freiburg am 26.07.2022

JugendSchach Ausgabe 12/2022

Ja kann das denn sein? Da sitze ich hier und arbeite an der zwölften Ausgabe des Jahrganges 2022. Die Weihnachtsausgabe. Bewusst wurde mir das so richtig, als ich das Weihnachtsquiz von unserem Kombinationsguru Uwe Kersten im Mailpostfach geöffnet hatte.
Verdammt mir ist noch nicht nach Weihnachten. Eben waren es doch noch 20 Grad und zwar draußen! Habe bisher alle Blicke auf Stollen und sonstigen Weihnachtskram vermieden und nichts davon angerührt. Aber da die Erstellung der Zeitung ja etwas Vorlauf benötigt, sitze ich also an der Weihnachtsausgabe!

Zwar wird die Arbeit an der ersten Ausgabe 2023 auch noch jetzt in diesem Jahr abgeschlossen werden, wie gesagt der Vorlauf der Arbeiten, bis sie beim Leser angekommen ist, doch scheint es jetzt angebracht, einen kleinen Rückblick zu wagen.

Mit Corona hatte uns auch in 2022 ein Thema fest im Griff. Welche Vorsichtsmaßnahmen sind noch angebracht, welche Vorsicht muss man walten lassen, wer hat Lust und Mut sich schon wieder ans Brett zu setzen, an Veranstaltungen teilzunehmen? Das Interesse am Schach ist groß, das zeigen eigentlich alle Turniere. Viele von ihnen sind schon kurz nach der Veröffentlichung der Ausschreibung ausgebucht.

Wir erleben derzeit wieder die politischen Diskussionen über Coronaregeln, wobei mich die Unbekümmertheit dieser Krankheit gegenüber doch immer wieder irritiert. Es ist gut, dass viele bei Erkrankungen nur geringe Symptome zeigen, doch leider erreichen einen auch viele andere Informationen wie gerade bei einer Absage zum Schulschachkongress. Viermal geimpft, erste Erkrankung, und doch ein schwerer Verlauf mit Langzeitauswirkungen. Bitte verharmlost diese Krankheit weiterhin nicht. Dann können wir auch in 2023 wieder viel Schach anbieten und Schach spielen.
Auch international konnte wieder in Präsenz gespielt werden und aus deutscher Sicht recht erfolgreich. Unser Nachwuchs muss sich international nicht verstecken, auch wenn es Träumer gibt, die immer mehr Medaillen und Top-Ten-Plätze fordern.

Die Schlagzeilen, die Schach mit dem Thema Betrug in alle Medien brachte, werden uns bleiben, leider. Wie schon beim Thema Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Schach müssen wir uns eingestehen, unsere Schachspieler:innen sind nicht die erhofften Gutmenschen auf allen Ebenen. Sie fehlen genauso wie andere und jagen nach Erfolg und Geld mit allen Mitteln. Und viele, die daran was ändern könnten, schauen weg.

Verzweifeln wir also? Nein, Schach ist immer noch eines der interessantesten Spiele und hoch anerkannt in der Gesellschaft. Weshalb es weiterhin in den Schulen und Vereinen viele Ehrenamtliche geben wird, die mit Begeisterung für die Verbreitung arbeiten und mit viel Spaß den Kindern und Jugendlichen Schach beibringen.

Dabei wird JugendSchach auch im Jahr 2023 tatkräftig mit ihren Inhalten helfen. Das verspricht mit den besten Wünschen – bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

Schachzeitung JugendSchach 12/2022 kaufen

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Schach spielen!

Aktuelles

Tingrui Shen bester Deutscher bei der Jugend-Europameisterschaft

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 15 – Stellung der Figuren
Eröffnungsecke: Holländisch – Rapport-Angriff
Taktik Matt / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Matt in 3+ / Matt/Vorteil in 3+ aus alten Zeiten
Kombiecke: Weihnachtsquiz mit Studien verschiedener Problemkomponisten
Beiträge zur Schachdidaktik 188: Schachdidaktische Modelle 51 – Duelle zwischen Adolf Anderssen und Max Lange
Schachtaktik Mix 12/2022
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Mädchen und Frauen – Mädchen- und Frauenschachkongress
Schach mit Mädchen – Vereinsaufruf der Württembergischen SJ
Schach mit Mädchen– Schulschachpatent für Frauen
Ehrung
Jugendsport – dsj-Vollversammlung
Prävention – Resolution zu Safe Sports
Termine – Termine – Termine

Titelbild: Nikolausschachturnier der Deutschen Schachschulen GS Am Sandberge und GS Wasserkampstrasse, mit freundlicher Genehmigung von Michael May. Vielen Dank für die Zusendung dieses tollen Fotos passend zur Ausgabe 12!

JugendSchach Ausgabe 11/2022

der Sport begeistert Millionen rund um den Erdball. Doch in den dominanten Sportnachrichten dreht es sich viel zu oft um Skandale, Geschäfte, Politisierung des Sports.
Da zittert die Welt um eine iranische Klettersportlerin, die ohne ihr vorgeschriebenes Kopftuch ihrem Sport nachging, da stockt einem der Atem bei den Meldungen aus dem Schwimmsport mit den vielen sexuellen Übergriffen und dem Wegschauen der Verantwortlichen, da mehren sich die Berichte über die hohe Anzahl von entrechteten, verstorbenen Bauarbeitern im WM-Ausrichterland Katar, und so weiter, und so weiter.

Und wir Schachsportler, wir haben damit ja zum Glück nichts zu tun, oder? Wir möchten es glauben, dass unser Sport sauber ist, dass es da nur um den geistigen Wettkampf zwischen zwei Personen geht. So haben wir uns das über Jahrzehnte eingeredet und viele Verantwortliche tun es noch.

Und plötzlich steht Schach im Mittelpunkt des Medieninteresses. Alle Zeitungen ob Print oder online berichten über Schach, sogar die Topnachrichtensendungen. Was war geschehen, ging es etwa über das Top-Schachereignis Schacholympiade? Nein leider nicht. Es ging um Betrug im Schach. Ich hatte es schon im letzten Vorwort angerissen.

Als Schachspieler bekannt wird man angerufen, angeschrieben. Was ist denn bei euch los? Geht es da auch nur noch ums Geld?

Ja, wir müssen es uns eingestehen. Wir sind nicht der bessere, saubere Sport. Bei uns wird ebenfalls betrogen und zwar auf allen Ebenen, trickreich und banal. Bei uns kommt es auch zu sexuellen Übergriffen von Übungsleiter:innen, Trainer:innen gegenüber Schutzbefohlenen. Die Schachwelt wird regiert im Weltverband von einem hohen politischen Funktionär aus Russland mit besten Verbindungen zu Putin. Und das gibt es nur noch in ganz wenigen Weltsportverbänden.

Verliert man da nicht die Lust sich für Schach zu engagieren? Ich hoffe nein. Ich hoffe, dass es weiterhin noch viele gibt und geben wird, die sich für das Schachspiel einsetzen, für die Kinder und Jugendlichen und viel für sich mitnehmen aus der großen Freude mit der viele Tausend Menschen diesen Sport betreiben. Doch leichter fiele es ihnen, wenn sie den Eindruck gewinnen könnten, dass sich die Verbände, Vereine energisch gegen alle Auswüchse auch in unserem Sport entgegenstellen und weniger wegschauen würden.

Für all die vielen engagierten Ehrenamtlichen bietet diese Ausgabe von JugendSchach wieder viel Lesestoff. Da können wir uns über eine WM-Medaille freuen und über sehr viel gutes Lehrmaterial.
Ich wünsche viel Spaß beim Training, beim Schachspielen und beim Lehren!

Bleibt gesund und zuversichtlich! Das wünscht wie immer

Ihr / Euer Jörg Schulz

Schachzeitung JugendSchach 11/2022 kaufen

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Schach spielen!

Aktuelles

Verlagsinformation
Beste Länderauswahl kommt aus Nordrhein-Westfalen
Talentsichtung des Deutschen Schachbundes
Hussain Besou holt Bronze bei der Jugend-WM in Batumi

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 14 – Die Stellungsbeurteilung
Eröffnungsecke: Ideen mit Db6 & Sh6 gegen den Vorstoß-Franzosen
Taktik Matt? Vorteil? in ? / Matt in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler – Matt in 3 oder mehr / Matt in 3 Zügen alten Zeiten
Kombiecke: Kombinationen von der Deutschen Jugendmeisterschaft 2022 / 3
Beiträge zur Schachdidaktik 187: Schachdidaktische Modelle 50 – Steinitz als Positionsspieler
Schachtaktik Mix 11/2022
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Breitensport – MOVE FOR PEACE
Schach für Kinder – Kinderschachcamp
Schulschach – Schach macht Schule aufgestockt
Öffentlichkeitsarbeit – dsj bei der WDR-Maus
Ausbildung Schulschach – Schulschachkongress
Inklusion – Interview mit der Vorsitzenden der Behindertensportjugend
Termine – Termine – Termine

JugendSchach Ausgabe 10/2022

Es hört sich irgendwie falsch an, wenn man immer noch über die Deutschen Vereinsmeisterschaften aus 2021 berichten muss, die gerade erst im August zu Ende gegangen sind. Es fällt schwer sich an die Kuriositäten bedingt durch die Corona-Pandemie zu gewöhnen. Umso mehr hoffen wir, dass die Vereinsmeisterschaften in allen Altersklassen 2022 zum angestammten Termin in den letzten Dezembertagen stattfinden können. Die Ausrichter stehen bereit und sind in der Planung. Es sei ihnen gegönnt, dass dies nicht wieder umsonst ist. Aber sicher ist weiterhin nichts. Zu unklar ist die Coronasituation und die Äußerungen der Fachleute und Politiker geben leider auch keine Klarheit. Aber vielleicht wissen wir auch immer noch zu wenig über Corona.

Zu wenig wissen wir auch über die Beweggründe vom Weltmeister Magnus Carlsen eine Onlineschachpartie nach nur einem Zug aufzugeben. Es liegt auf jedem Fall an seinem Gegner Hans Niemann. Doch was wirft ihm der Weltmeister vor? Es scheint mal wieder um das Thema Cheating im Schach zu gehen. Eine Geißel des Schachsports auf allen Ebenen. Vom Spitzensport bis zum Breitensport, von den Profis bis zu den Kindern.

Eines der großen Pluspunkte des Schachsportes, das Onlinespielen, das uns als Sportart überleben ließ in der Pandemie, wird zugleich zu einem der großen Probleme des Schachsportes. Das Cheaten, also der Betrug, ist leider im Onlineschach zu einfach durchzuführen und das Aufdecken des Betruges hingegen viel zu schwer. Für Kinder ist es oft noch ein Spiel ohne Unrechtsbewusstsein. Einfach mal den Rechner mit einem Schachprogramm mitlaufen lassen, mal sehen wie das geht, was passiert. Dann die Verlockung angezeigte bessere Züge auch zu ziehen und mal einen viel spielstärkeren Gegner zu schlagen. Alles doch nur ein Spiel. Doch es ist von Anfang an Betrug. Betrug am Gegner, am Schachspiel.

Wir erleben dies leider auch oft genug bei den Jugendangeboten im Onlineschach. Und wenn der Verdacht geäußert wird, die „falschen“ Ergebnisse offensichtlich sind, erleben wir dann leider auch, dass sich Betreuer und auch Eltern allzu oft zu schnell schützend vor den Cheater stellen. Natürlich darf es keine Vorverurteilungen geben. Aber wir müssen auch sensibilisiert sein, welche Gefahren für den Schachsport vom Cheaten ausgehen. Deshalb muss es oberste Aufgabe unserer Übungsleiter:innen in den Vereinen sein, jedem Anfangsverdacht offen nachzugehen und vor allem das Fairplay auch im Onlineschach ständig zu thematisieren. Wer den Faiplaygedanken schon im Kindesalter verinnerlicht hat, ist wahrscheinlich auch in späteren Jahren gefeit vor den Versuchungen es mal anders auszuprobieren.

Ich gehe natürlich davon aus, dass unsere Leserschaft nur mit selbst erbrachten Leistungen ihre Partien spielt und bemüht ist durch ständiges Training bessere Ergebnisse zu erzielen. Dabei helfen unsere Autoren mit ihren wunderbaren Trainingsmaterialien gerne.

Ich wünsche daher viel Spaß beim Training sowie eigene Erfolge beim Schach und anderswo!

Bleibt gesund und zuversichtlich! Das wünscht wie immer

Ihr / Euer Jörg Schulz

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Schach spielen!

Aktuelles

WM-Medaillen für den deutschen Nachwuchs!
Deutsche Vereinsmeisterschaften 2021 beendet

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 13 – Das Schachgenie Paul Morphy Teil 2
Turnierkalender
Taktik Matt in ? / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Vorteil in 3 / Matt in 3 oder mehr Zügen oder Vorteil aus alten Zeiten
Kombiecke: Kombinationen von der Deutschen Jugendmeisterschaft 2022 / 2
Beiträge zur Schachdidaktik 186: Schachdidaktische Modelle 49 – Steinitz als Romantiker
Schachtaktik Mix 10/2022
Eröffnungsecke: Ein Aufbau mit Sf3 & Lc4 gegen die Moderne Verteidigung
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Ausbildung Schulschach – Schulschachkongress
Ehrenamt – Jubiläumschessy für Christian Zickelbein / Urgesteine der Bayerischen Schachjugend
Sportpolitik – Aufholpaket dauerhaft sichern / Trainer:innen in den Mittelpunkt rücken
Ausbildung – Schulschachpatente / Termine

Titelbild: Deutsche Delegation in Rumänien mit Trainern: Bernd Vökler (1.v.l.), Michael Prusikin (4.v.l.), Benedict Krause (1.v.r.) und Henrik Teske (2.v.r.) (© Vincenzo Costa)