JugendSchach Ausgabe 12/2023

Kürzlich in einem Gespräch wurde ich darüber „informiert“, dass es in einem Verein, der für gute Kinderarbeit bekannt ist, gar nicht mehr läuft. Dem Verein würden die besten Talente weglaufen. Da ist Krise angesagt, hieß es. Nun lief mir kürzlich jemand von diesem „krisengeschüttelten“ Verein über den Weg und ich erkundigte mich direkt, was denn da passiert sei.
Es stellte sich heraus, es ist eigentlich das passiert, was gute Jugendarbeit ausmacht. Eigene Grenzen erkennen bei der Entwicklung und Förderung von Talenten, gemeinsam mit den Jugendlichen, den Eltern überlegen, wie man bestmöglich die Förderung fortsetzen kann, welche Möglichkeiten ins Auge zu fassen sind. Das hat in den meisten Fällen einen Vereinswechsel zur Folge, wie in diesem Fall auch. Nur eben kein Wechsel im Streit, stattdessen ein moderierter Wechsel, der keine Brücken abreist.
Viele Vereine stehen vor den Fragen, wie fördere ich meine Talente richtig, was kann ich tun, wo sind meine Grenzen? Und das Handeln bestimmen sollte immer der Gedanke, dass man das Beste für die Kinder, Jugendlichen erreicht. Viel zu oft aber wird sich an die guten Spieler und Spielerinnen geklammert. Ein Beispiel, wie man es machen kann, findet sich in dieser Ausgabe.

Im letzten Vorwort ging es um einige Finanzfragen, darunter um den Spendenaufruf der Deutschen Schachjugend, aber auch um geplante Kürzungen im Jugendsport. Im Moment laufen im Bundestag die letzten Absprachen, Abstimmungen über den Bundeshaushalt 2024. Bis vor wenigen Tagen konnte der Jugendsport noch recht zuversichtlich in die Zukunft schauen, denn es wurden von den Parlamentariern nicht nur Kürzungen bei der Förderung der deutschen sportjugend zurückgenommen, sondern es sollten auch die geplanten Kürzungen im Bereich der Freiwilligendienste zurückgenommen werden. Im Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Man muss also noch bangen und zittern, denn urplötzlich fehlen ja der Bundesregierung und damit auch den Ampelparteien 60 Milliarden Euro! Alle tun überrascht und zeigen sich ratlos. Was sie wohl auch zu meist sind. Jetzt kommt das Wort Kürzungen wieder in den Mund der Politiker. Hoffentlich nicht im Kinder- und Jugendsport, der sich zum Glück erholt hat nach dem Einbruch in der Pandemie und der für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen so wichtig ist.

Mit dieser Ausgabe, der zwölften des Jahres, geht ein weiteres Jahr JugendSchach zu Ende. Man merkt es spätestens dann, wenn Uwe Kersten das traditionelle Weihnachtsquiz zuschickt. Dieses findet sich in diesem Heft.

Die letzte Ausgabe des Jahres, also die Weihnachtsausgabe, ist auch die der guten Wünsche. Die scheinen derzeit besonders wichtig zu sein, vor allem die für eine friedliche Weihnachtszeit. Im Nahen Osten kann man noch hoffen, in der Ukraine wird man sich wohl wieder auf eine Weihnachtszeit unter Bomben einstellen müssen. Was für eine Zeit!

Trotz alledem, ich wünsche allen viel Spaß mit dieser Ausgabe und allen eine schöne Weihnachtszeit.

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

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Titelbild: Nikolausschachturnier der Deutschen Schachschulen GS Am Sandberge und GS Wasserkampstrasse, mit freundlicher Genehmigung von Michael May. Vielen Dank für die Zusendung dieses tollen Fotos passend zur Ausgabe 12!